Bahnhofsgebäude
Das Bahnhofsgebäude, erbaut 1902, besteht aus vier Teilen. Im Norden befindet sich der Wohnflügel mit Obergeschoss. Die Wohnung war bis 2007 bewohnt.
Südlich davon schließt sich die eingeschossige Gaststätte an. Der Fußboden der Gaststätte war mit Eichenparkett belegt. Im Gastraum gab es einen Ausschank und einen Kohleofen. Die „Mitropa“-Gaststätte wurde 1976 geschlossen.
Das anschließende ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhof mit den Diensträumen ist wieder zweigeschossig.
Der Gebäudekomplex endet mit dem eingeschossigen Güterschuppen.
Das Bahnhofsgebäude hat einen Zwilling, den > Bredower Bahnhof. Es handelt sich also vermutlich um eine Art Typenbau (wie auch bei den Wohnhäusern der Bahnhofstr. 1-3).
Seit der Schließung des Haltepunkts Satzkorn für Personenzüge am 22.05.1993 ist der Bahnhof Satzkorn dem Verfall preisgegeben. Die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Potsdam erkennt den Denkmalwert des Bahnhofs Satzkorn (Bahnhofstr. 5 mit Stallgebäude) an. Unter Denkmalschutz steht das Gebäude jedoch noch nicht.
Wasserturm
Nördlich des Bahnhofsgebäudes befand sich der zugehörige Wasserturm.
„Der Wasserturm am Bahnhof Satzkorn wurde in den Jahren 1903 – 1907 erbaut und diente bis 1970 für die Wasserversorgung der damaligen Dampflokomotiven. Bis 1949 wurde der Turm aus Brunnen gespeist, ab da erfolgte die Versorgung über eine neu erbaute Stadtwasserleitung.
Der untere Teil des Bauwerks war als Wohnung ausgebaut. Hier wohnte von 1945 – 1952 die Satzkorner Familie Kaiser. Ursprünglich sollte der Wasserturm unter Denkmalschutz gestellt werden, jedoch waren die zwischenzeitlich entstandenen Kosten der Restaurierung zu hoch und der Turm am 13. September 1989 wurde durch Sprengung beseitigt.
Viele Bürger von Satzkorn bedauerten diese Entscheidung und hätten gerne das um die Jahrhundertwende errichtete architektonisch schöne Bauwerk als Wahrzeichen des Bahnhofs Satzkorn für die Nachwelt erhalten.“
Quelle: Betriebschronik VE Gut Satzkorn 1988-89, BLHA
Wohngebäude
Zum Bahnhof gehören vier Wohngebäude, zwischen 1908 und 1912 für Bahnbedienstete errichtet. Die Häuser Bahnhofstr. 1-3 standen zwischen 1998 und 2000 vorübergehend leer. Heute befinden sie sich in Privatbesitz und wurden von den Eigentümern saniert. Es handelt sich um Typenbauten der Reichsbahn, die man so in und um Berlin mehrmals findet, einzeln (z.B. am S-Bahnhof Olympiastadion) oder als Ensemble (z.B. in Potsdam-Grube und Caputh).
Das Haus Nr. 1 „Arbeiterwohnhaus der Reichsbahn mit Stallgebäude, erbaut 1908“ hat die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Potsdam als denkmalwert erkannt. Unter Denkmalschutz steht das Gebäude noch nicht.
Das „Doppelwohnhaus für Arbeiter der Reichsbahn“ in der Bahnhofstr. 4, erbaut wahrscheinlich 1902, besitzt ebenfalls Denkmalwert. Es steht aber schon seit vielen Jahren leer und ist stark beschädigt.
Stellwerk an der alten Kreisstraße
Das erste Stellwerk an der alten Kreisstraße wurde trotz des Denkmalwerts im Jahre 200X abgerissen. Es existiert nur noch auf Fotos und als > Modell für die Gartenbahn.
Lokschuppen
Im Lokschuppen parkte die Rangierlok des Bahnhofs. Besonderes Detail: Über der Toreinfahrt ist das DR-Logo aus Klinkern gemauert.
Schmiede
Die alte Schmiede ist ein reiner Klinkerbau.
Fussgängerbrücke
Die denkmalwerte Fußgängerbrücke über die Gleise verband das Dorf Satzkorn mit der Bahnhofssiedung und diente als Zugang zum Satzkorner Bahnhof. Leider wurde sie im Juli 2007 geschlossen und im Januar 2009 abgerissen, da die Stadt Potsdam sich nicht an den Sanierungskosten zum Erhalt der Brücke beteiligen wollte.
Kopfsteinpflasterstraße
Die Bahnhofstraße mit dem historischen Kopfsteinpflasterbelag ist denkmalwert.
Relais-Stellwerk an der Ostseite
Das zweite Stellwerksgebäude (Relaisstellwerk) an der Ostseite verlor seine Funktion mit der Errichtung des neuen Elektronischen Stellwerks auf der Westseite der Gleise an der Stelle des ehemaligen Wasserturms. Seitdem steht das Gebäude leer. Der Wasserkran ist noch erhalten.
Gleisanlage
Als 1982 noch alle Haupt- und Nebengleise in Betrieb waren, sah der Gleisplan so aus:
Nach etlichen Rückbauten sieht der Gleisplan im Jahr 2023 so aus:
Ensemble Bahnhof Satzkorn
Insgesamt bescheinigt die Untere Denkmalschutzbehörde dem Satzkorner Ensemble bestehend aus Bahnhof mit Lokschuppen, Fußgängerübergang, Straßenprofil und Pflasterung von 1902 eine erhaltenswerte Bausubstanz!